Tony Hooimeijer, langjähriger Präsident von KARL MAYER Nordamerika, ging am 28. Februar 2023 in den wohlverdienten Ruhestand. Bereits ab November 2022 unterstützte er seinen Nachfolger Mariano Amezcua bei der Einarbeitung und am 1. Januar übergab er den Staffelstab.
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Tony Hooimeijer (rechts im Bild) hat eng mit Mariano Amezcua bei der Amtsübergabe zusammengarbeitet
Mariano Amezcua ist gut vorbereitet auf seine neuen Aufgaben. Er lernte u. a. bei Aufenthalten in Deutschland die Geschäftsbereiche der KARL MAYER Gruppe und derenCentral Functions kennen. Zudem bringt der Absolvent der United States Military Academy in West Point mit folgendem MBA-Abschluss in Technologiemanagement am Georgia Institute of Technology umfangreiche Erfahrungen für seine neue Position mit. Er leitete 25 Jahre lang Vertriebs- und Serviceteams für Unternehmen, die sich mit industrieller Automatisierung und Softwareanwendungen beschäftigen. Zuletzt war Mariano Amezcua als Präsident und CEO für DAP America, Inc., tätig.
Was er sich vorgenommen hat, was ihm Tony Hooimeijer mit auf den Weg gibt und was die beiden Führungspersönlichkeiten bei dem Amtswechsel bewegte, erfuhr my TEXTILE NEWS-Chefredakteurin Ulrike Schlenker in einem Interview.
US: Herr Hooimeijer, Sie traten 2004 in die KARL MAYER Gruppe ein, waren seitdem an der Spitze ihrer amerikanischen Niederlassung tätig und führten diese durch viele Veränderungen und Umbrüche. Was waren Ihre größten Erfolge? Worauf sind Sie besonders stolz?
TH: Es gibt viele Dinge, auf die man stolz sein kann. Zunächst haben wir unsere ausgezeichnete Marktposition gehalten. Das war nicht einfach. Die amerikanische Textilindustrie hat in der Zeit vor meinem Eintritt in das Unternehmen viele wirklich dramatische Veränderungen durchgemacht und kämpft immer noch. Die Herausforderungen hieraus galt es für alle drei und in den letzten paar Jahren für fünf Geschäftsbereiche unserer Gruppe zu bewältigen. Darüber hinaus bin ich stolz auf unser Team. Wir haben immer fest zusammengehalten, trotz aller Veränderungen, von denen es viele gab. Denken Sie nur an die Schließung unserer Niederlassung in New Jersey und die Konsolidierung in Greensboro, die Integration von Benninger-Teilen, LIBA und STOLL und die die Unterstützung des Geschäftsbereichs Kettvorbereitung bei drei weiteren Technologiezukäufen um nur einige der Umgestaltungen zu nennen.
US: Herr Amezcua, wir haben gerade viel über Veränderungen gehört. Was möchten Sie anders machen? Was sind Ihre Ziele in Ihrer neuen Position?
MA: Ich habe in erster Linie das Wachstum von KARL MAYER Nordamerika und die Nähe zum Kunden durch den Service vor Ort und andere professionelle Dienstleistungen im Fokus. Wir werden aktiv Customer-Care-Servicepakete, Upgrades für Technologieumstellungen und Schulungsprogramme für Kunden fördern. Damit einhergehend möchte ich mehr als zuvor einen projektbasierten Ansatz verfolgen, der Problemlösungen und die Wertschöpfung für unsere Kunden im Fokus hat. Hier sehe ich große Potenziale durch die Digitalisierung. Mit digitalen Technologien als Hebel können wir die Kundenbindung erhöhen.
Wir müssen zudem unsere Servicekapazitäten und unser Anwendungs-Know-how ausbauen und hierfür unser technisches Support-Team verstärken. Wir werden unsere Techniker auch übergreifend schulen. Mit einer breiteren Wissensbasis erhöhen wir unsere Flexibilität und können schneller auf die Serviceanforderungen unserer Kunden reagieren.
Schließlich kommt es auf eine gute Koordinierung an. Wir müssen uns eng mit den jeweiligen Geschäftsbereichen abstimmen, damit wir bei der Einführung neuer Produkte in den amerikanischen Markt Unterstützung bezüglich Maschineninstallationen und Schulungen bekommen.
"Ich habe in erster Linie das Wachstum von KARL MAYER Nordamerika und die Nähe zum Kunden durch den Service vor Ort und andere professionelle Dienstleistungen im Fokus."
US: Bei Ihren Plänen spielen Ihre Mitarbeitenden eine wichtige Rolle. Was wünschen Sie sich von Ihrem Team?
MA: Ich werde unser Vertriebsteam zu noch mehr Nähe zu unseren Kunden motivieren. Wir müssen uns insbesondere mehr Zeit für die Belange aus der Fertigung nehmen, damit wir deren Herausforderungen, Chancen und geschäftliche Prioritäten besser verstehen. Je mehr Nähe wir zu unseren Kunden schaffen, desto besser können wir Marktbedürfnisse vorhersagen, unsere Lieferkette steuern und loyal gegenüber unseren Geschäftspartnern bleiben.
US: Angesichts der ambitionierten Ziele von Herrn Amezcua: Was geben Sie ihm mit auf den Weg, um diese zu erfüllen?
TH: Mein wichtigster Ratschlag unterstreicht das Gesagte: Es ist wichtig, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – also auf unsere Märkte, unsere Produkte, unsere Anwendungen – und immer bereit zu sein, auf die Bedürfnisse all unserer Kunden, ob große oder kleine, einzugehen.
"Mein wichtigster Ratschlag unterstreicht das Gesagte: Es ist wichtig, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – also auf unsere Märkte, unsere Produkte, unsere Anwendungen – und immer bereit zu sein, auf die Bedürfnisse all unserer Kunden, ob große oder kleine, einzugehen."
US: Ein guter Ratschlag von Ihrem Vorgänger also, Herr Amezcua! Wie haben Sie Ihre Einarbeitungszeit mit ihm erlebt?
MA: Tony ist seit fast 20 Jahren der Dreh- und Angelpunkt von KARL MAYER Nordamerika. Er wird von Führungskräften und Vordenkern in der gesamten Textilindustrie hoch respektiert. Ich werde in sehr große Fußstapfen treten müssen, um eine Legende wie Tony zu ersetzen. Er hat jedoch sein umfangreiches Fachwissen vorbehaltlos mit mir geteilt und es wird für uns weiterhin sehr nützlich sein. Ich werde auch seine Handynummer auf der Kurzwahltaste speichern, damit er nur einen Anruf entfernt ist!
US: Dann wünsche ich Ihnen, Herr Hooimeijer, einen schönen Ruhestand und Ihnen, Herr Amezcua, viel Erfolg in Ihrer neuen Position. Vielen Dank für das Interview!
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