Rückblick zum Jubiläum
Stippvisite bei Karl Mayer in der neuen Unternehmenszentrale der KARL MAYER Gruppe Mehr erfahren„Gemeinsam wachsen“, so lautet die Maxime der KARL MAYER Gruppe seit ihren Anfängen 1937, und so heißt auch das Motto ihres 85-jährigen Gründungsjubiläums in diesem Jahr. Passend hierzu pflanzten die Geschäftsführer des Global Players, Arno Gärtner und Dr. Helmut Preßl, am 27. April 2022 einen Baum im Hof des Headquarters in Obertshausen.
Themen:
"Ein Jubiläum ist immer eine gute Gelegenheit, um auf die Geschichte des Unternehmens zurückzuschauen, und ein Baum ist ein sehr schönes Bild, wie sich ein Unternehmen entwickelt.“
Die Japanstory"h2>
Unter den geschichtsträchtigen Darstellungen ist ein historischer Stich, der das Panorama von Hamburg mit dem Hafen als dem Tor zur Welt zeigt – ein wichtiges Symbol für den Global Player Karl Mayer. Bereits im Dezember 1949 startete er das Exportgeschäft mit einer Lieferung nach Griechenland. Im Juni 1954 folgte der erste Maschinenversand in den asiatischen Raum, nach Japan. Aus Mangel an Monteuren setzte sich der Firmengründer für die Installation der 27 Maschinen selbst ins Flugzeug – und war vorerst nicht willkommen: „Aus Japan wurde verärgert gekabelt, man erwarte Fachleute, keine Globetrotter.“1 Drei Wochen später waren alle Maschinen an den teilweise weit auseinanderliegenden Standorten des Kunden montiert und produzierten Waren, die vom Fleck weg verkauft wurden.
Dies machte den Namen Karl Mayer zur Marke in der japanischen Textilindustrie und veranlasste den Kunden, sich an höchster Stelle für den „Globetrotter“ zu entschuldigen. Aus Dankbarkeit erhielt der tatkräftige Firmengründer ein „Selfie“, das heute in der neuen Unternehmenszentrale an den denkwürdigen Einsatz erinnert. Gleich daneben findet sich ein weiterer Beweis für die Pionierleistungen von Karl Mayer in Japan: ein dekoratives Dokument vom März 1990, mit dem der damalige japanische Minister für Handel und Industrie die Investitionen in seinem Land würdigte.
Bereits 1967 gründete Karl Mayer eine eigene Verkaufs- und Service-Niederlassung in dem ostasiatischen Land im Pazifik. Zudem unterzeichnete er ein Abkommen über den Lizenzbau seiner Maschinen mit einer japanischen Firma, mit der er sich im Herbst 1968 zusammenschloss. Dies war ein Novum in der japanischen Wirtschaftsgeschichte. Zum ersten Mal erhielt ein deutscher Produzent die Erlaubnis, sich mit 50 % an einem japanischen Unternehmen zu beteiligen. Darüber hinaus war das Joint Venture die erste Firma mit ausländischem Kapital auf der Japanischen Meerseite des Landes.
Unmögliches im Land der unbegrenzten Möglichkeiten"h2>
Pionierarbeit hat Karl Mayer auch in den USA geleistet. Die erste Kettenwirkmaschine aus Obertshausen ging 1951 in das Land mit der enormen Wirtschaftskraft. Bereits fünf Jahre später gründete der Unternehmer hier eine eigene Niederlassung und setzte damit Maßstäbe. In der damaligen Zeit etablierten sich nordamerikanische Firmen in Europa und, angesichts der Devisenbeschränkungen, nicht umgekehrt.
Folgend wurde das USA-Geschäft ausgebaut – allein 1968 wurden 180 t Luftfracht verladen – und die Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Philadelphia College of Textiles and Science begann. Die Studenten freuten sich über Ausbildungsmaschinen und Lehrmaterial vom Weltmarktführer und dieser sich über eine ganz besondere Ehre: Für seinen Einsatz im Dienst der Ausbildung und der amerikanischen Textilindustrie verlieh das Philadelphia College Karl Mayer im Mai 1985 die Würde des Doktors der Textilwissenschaften.
Ehre, wem Ehre gebührt"h2>
Weitere ausgestellte Dokumente zur Historie der KARL MAYER Gruppe zeigen den Firmengründer als Unternehmer mit gesellschaftlichem Engagement. Zwischen den 1950er- und 1970er-Jahren war er in der Gemeindepolitik tätig und avancierte zu einem wichtigen Arbeitgeber der Region. 1945 erneuerten noch 70 Mitarbeitende im ersten KARL MAYER-Werk auf 300 m² alte Kraftfahrzeugmotoren. 1968, nach 20 Jahren Textilmaschinenbau, war das Werk bereits auf 2.100 Beschäftigte und 65.000 m² angewachsen, und die 25.000. KARL MAYER-Maschine wurde ausgeliefert. Das enorme Produktionsvolumen brachte auch 250.000 Werktätigen in der Zulieferindustrie Brot und Arbeit. Im März 1968 würdigten die Regionalvertreter von Obertshausen die Aufbauleistung von Karl Mayer mit der Verleihung der Ehrenbürgerrechte.