Lösung für weniger Energieverbrauch
bewährt sich in der Praxis

Getzner Textil spart Energiekosten und CO2-Äquivalente beim Schlichten durch CASCADE – ein Interview aus der Produktionspraxis Mehr erfahren

28.10.25

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Getzner Textil ist ein Kunde der ersten Stunde für die PROSIZE mit CASCADE. Der innovative Webereispezialist hat das Dampf- und Kondensationssystem von KARL MAYER getestet und die Energieeinsparung ermittelt.

Dieser Artikel handelt von:

Schlichtmaschine, Nachhaltigkeit, Energie, Kettvorberbereitung

Bei den Untersuchungen und allen Fragen zu CASCADE stand Karl-Heinz Vaaßen, Leiter Textiltrocknung bei KARL MAYER, den Produktionsspezialisten von Getzner Textil zur Seite. In einem Gespräch mit Werner Egger, Leiter Weberei, und Thomas Rossi, Leiter Vorwerk bei Getzner, erfuhr er mehr über die Nutzeffekte für seinen Kunden.

Karl-Heinz Vaaßen (links), Thomas Rossi, Leiter Vorwerk (Mitte), und Werner Egger, Leiter Weberei bei Getzner Textil, im Gespräch über CASCADE

KHV: Wie bewerten Sie die Einsparpotenziale bei den Kosten? Waren Sie überrascht von den Ergebnissen?

WE: Die Zahlen sehen auf den ersten Blick nicht riesig aus, viele kleine Dinge fallen aber am Ende ins Gewicht. Jeder Beitrag ist wichtig, vor allem in Zeiten wie diesen. Ziehen wir die Laufzeit der PROSIZE mit in Betracht, wird die Einsparbilanz nochmals interessanter. Die Schlichtmaschine läuft locker bis zu 20 Jahre!
Zudem passt CASCADE zu dem Weg, den wir als Unternehmen eingeschlagen haben. Wir haben uns strategisch anders aufgestellt und die Herstellkosten zu einem wichtigen Thema gemacht. Auf Märkten, die keinerlei Preissteigerungen ermöglichen, ist die Reduktion von Produktionskosten eine wichtige Stellschraube des Erfolgs, natürlich ohne Abstriche bei der Qualität zu machen.

Auf Märkten, die keinerlei Preissteigerungen ermöglichen, ist die Reduktion von Produktionskosten eine wichtige Stellschraube des Erfolgs, natürlich ohne Abstriche bei der Qualität zu machen.

Wir haben hierzu eine laufende, bereichsübergreifende Übersicht mit Themenschwerpunkten erarbeitet und setzen entsprechende Maßnahmen um. CASCADE ist dabei auch ein Baustein.

Darüber hinaus trägt das Dampfrecyclingsystem dazu bei, dass wir unseren Verpflichtungen im Rahmen von Auditierungen nachkommen. Als Mitglied des Energieeffizienznetzwerks beispielsweise werden wir regelmäßig hinsichtlich erreichter Verbesserungen beurteilt.

KHV: Weniger Energieverbrauch bedeutet neben weniger Kosten aber auch weniger Umweltbelastungen. Wie wichtig ist dieser Aspekt?

TR: Nachhaltigkeit ist bei uns ein essenzielles Thema. Es wird nicht nur vom Vorstand, sondern auch von der gesamten Belegschaft getrieben und ist bei allen verankert. Außerdem ist beispielsweise der CO2-Fußabdruck ein wichtiges Marktkriterium, insbesondere in Europa.
Vor allem bei den Umweltbelastungen durch den Energieverbrauch konnten wir schon viel bewegen. Die Optimierung der Druckluftversorgung in der Weberei hat beispielsweise eine Einsparung an elektrischer Energie von rund 1 GWh gebracht und 11,3 GWh unserer Abwärme gehen in ein Fernwärmenetz, um u. a. die umliegenden Schulen zu beheizen. Rund 1,1 Millionen kWh liefert unsere Photovoltaikanlage.

KHV: Sie sind einer der ersten Nutzer von CASCADE. Was hat Sie dazu motiviert, eine technologische Lösung in Ihre Produktion zu integrieren, die sich noch nicht in der Praxis bewährt hat?

WE: Unser Motto heißt seit jeher: Neugier ist unser Antrieb. Als wir im Herbst 2024 erfuhren, dass unsere gerade bestellte und spezifizierte PROSIZE mit CASCADE ausgestattet werden kann, war für uns gleich klar: Da machen wir mit!
Von Anfang an bei der Entwicklung von Innovationen dabei zu sein, sichert uns einen gewissen Vorsprung auf dem Markt und wir können unseren Abdruck hinterlassen.

Von Anfang an bei der Entwicklung von Innovationen dabei zu sein, sichert uns einen gewissen Vorsprung auf dem Markt und wir können unseren Abdruck hinterlassen.

Wir haben die Chance, eine maßgeschneiderte Lösung zu bekommen. So waren wir bereits bei der Entwicklung der PROSIZE selbst mit dabei. Für die Konzipierung des Herzstücks, eines Schlichtetrogs mit vollkommen neuem Auftragssystem, sind wir häufig zu KARL MAYER ROTAL nach Italien gereist, haben unser technologisches Know-how und sogar beim Design unsere Ideen eingebracht. Später folgten Feldtests bei uns.

Die PROSIZE lief 2014 bereits seit einem Dreivierteljahr bei uns in Bludenz, bevor KARL MAYER die Schlichtmaschine auf der folgenden ITMA vorgestellt hat.

Schlichteauftrag an der ersten PROSIZE bei Getzner Textil

Die PROSIZE lief 2014 bereits seit einem Dreivierteljahr bei uns in Bludenz, bevor KARL MAYER die Schlichtmaschine auf der folgenden ITMA vorgestellt hat.

Der Aufwand hat sich voll gelohnt: Statt 150 bis 200 l verlustiger Schlichte am Ende der Produktion werden nur noch 15 bis 20 l entsorgt. Das Filtersystem sorgt zudem für deutlich weniger Flusen und Staub auf der Kette, und damit für mehr Effizienz in der Weberei.

Auch für das Fadenspannungssystem MULTITENS hatten wir uns schon sehr früh interessiert. Wir hatten die Technologie lediglich auf der ITMA in München gesehen und waren uns sicher, dass sie auch bei der Verarbeitung im Bereich mit Baumwolle Vorteile bringt. Das Ergebnis des ersten Versuchs hat uns eine Nutzeffektsteigerung von 2 % bei einer Erhöhung der Drehzahl von 100 RPM gebracht.

KARL MAYER ist für uns ein innovativer und verlässlicher Partner, der zudem zuhört und unsere technologischen Anforderungen präzise und zeitnah umsetzt.

KARL MAYER ist für uns ein innovativer und verlässlicher Partner, der zudem zuhört und unsere technologischen Anforderungen präzise und zeitnah umsetzt.

Als wir beispielsweise unsere Geschäftsaktivitäten auf den Bereich Technische Textilien erweiterten, brauchten wir eine kleine Schlichtküche für die speziellen Chemikalien in diesem Segment. Wir sind auf Enzo Paoli, den Leiter des KARL MAYER-Geschäftsbereichs Kettvorbereitung, zugegangen und bekamen eine Lösung exakt nach unseren Wünschen. Eine weitere spezielle technische Lösung für Optimierungen liegt bereits in unserer Schublade. Heute setzen wir beim Zetteln, Schlichten und Schären zu 100 % auf Maschinen von KARL MAYER.

KHV: Ich danke Ihnen sehr für dieses Gespräch und freue mich auf weitere gemeinsame Projekte.

WE: Wir auch.